AGB und Impressum erstellen: So machst du deine Website rechtssicher
Warum AGB und Impressum für deine Website unverzichtbar sind
Deine Website ist dein digitales Aushängeschild – egal ob als Unternehmer, Freelancer oder Blogger. Doch mit der Online-Präsenz kommen auch rechtliche Pflichten auf dich zu. Ein rechtssicheres Impressum und passende Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) bilden das rechtliche Fundament deiner Website und schaffen Vertrauen bei deinen Besuchern.
In diesem Ratgeber erfährst du, warum ein Impressum Pflicht ist, wann du AGB benötigst und wie du beides rechtssicher gestaltest. Mit den richtigen Strategien vermeidest du teure Abmahnungen und stellst dich rechtlich optimal auf.

[fs-toc-h2]1. Was ist das Impressum – und wer braucht es?
Das Impressum ist eine gesetzlich vorgeschriebene Anbieterkennzeichnung, die offenlegt, wer für die Inhalte deiner Website verantwortlich ist. Es schafft Transparenz und ermöglicht es Besuchern, mit dir als Betreiber in Kontakt zu treten, falls nötig.
Die Impressumspflicht ist im Telemediengesetz (TMG) verankert. Der § 5 TMG regelt, dass jeder, der geschäftsmäßige Telemedien anbietet, leicht erkennbare, unmittelbar erreichbare und ständig verfügbare Informationen über seine Identität bereitstellen muss.
Von der Impressumspflicht betroffen sind:
- Unternehmen jeder Größe, vom Einzelunternehmer bis zum Konzern
- Freiberufler und Selbstständige
- Vereine und Organisationen
- Blogger, die Werbung schalten oder Affiliate-Links verwenden
- Privatpersonen mit geschäftlicher Absicht (z.B. regelmäßiger Verkauf auf eBay)
- Influencer mit kommerziellen Inhalten
Rein private Websites ohne geschäftliche Absicht benötigen grundsätzlich kein Impressum. Sobald du jedoch Werbeeinnahmen generierst, Affiliate-Links setzt oder Produkte verkaufst, greift die Impressumspflicht. Im Zweifelsfall ist es immer ratsam, ein Impressum zu erstellen, da die Grenzen zwischen privater und geschäftlicher Nutzung oft fließend sind.
Praxis-Tipp: Bei Unsicherheit, ob deine Website als geschäftsmäßig einzustufen ist, erstelle lieber ein Impressum. Der Aufwand dafür ist minimal im Vergleich zum Risiko einer kostspieligen Abmahnung.
[fs-toc-h2]2. AGB – freiwillig oder Pflicht?
Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) sind vorformulierte Vertragsbedingungen, die für eine Vielzahl von Verträgen verwendet werden. Sie regeln die Rechte und Pflichten zwischen dir und deinen Kunden und schaffen klare Rahmenbedingungen für eure Geschäftsbeziehung.
Der wesentliche Unterschied zum Impressum: Während das Impressum für fast alle geschäftsmäßigen Websites Pflicht ist, sind AGB in vielen Fällen optional – aber dennoch dringend empfehlenswert.
Eine gesetzliche AGB-Pflicht für Websites gibt es nicht. Allerdings solltest du in folgenden Fällen unbedingt AGB erstellen:
- Wenn du einen Online-Shop oder eine E-Commerce-Plattform betreibst
- Bei Dienstleistungsangeboten mit Buchungsmöglichkeit
- Für Buchungsportale und Vermittlungsplattformen
- Bei Websites mit kostenpflichtigen Mitgliedschaften
- Für Portale mit nutzergenerierten Inhalten
Selbst wenn keine rechtliche Verpflichtung besteht, bieten AGB dir als Website-Betreiber zahlreiche Vorteile: Sie schaffen klare Regelungen bei Streitfällen und begrenzen deine Haftung im gesetzlich zulässigen Rahmen.
Gut formulierte AGB sind ein Gewinn für beide Seiten. Für deine Kunden bieten sie Klarheit über ihre Rechte und Pflichten, für dich bedeuten sie eine wichtige rechtliche Absicherung. Sie können potenzielle Streitigkeiten bereits im Vorfeld vermeiden und im Konfliktfall als Entscheidungsgrundlage dienen.
Ein rechtssicheres Impressum muss bestimmte Pflichtangaben enthalten. Je nach deiner Unternehmensform und Branche können zusätzliche Informationen erforderlich sein.
Vollständiger Name und Anschrift
- Als natürliche Person: Dein Vor- und Nachname
- Als juristische Person: Firmenname und Rechtsform
- Vollständige Postanschrift (kein Postfach!)
- Land (bei internationalen Angeboten)
Kontaktinformationen
- Funktionsfähige E-Mail-Adresse
- Erreichbare Telefonnummer (keine kostenpflichtige Servicenummer)
- Optional: Faxnummer (nicht mehr zwingend erforderlich)
Unternehmensform und Vertretungsberechtigte
- Bei Kapitalgesellschaften: Namen aller Geschäftsführer/Vorstände
- Bei Personengesellschaften: Namen aller vertretungsberechtigten Gesellschafter
- Bei Vereinen: Vorstandsvorsitzender
Registereintrag
- Handelsregister, Vereinsregister oder Genossenschaftsregister
- Registergericht
- Registernummer
Umsatzsteuer-ID
- Umsatzsteuer-Identifikationsnummer (falls vorhanden)
- Bei Nicht-Vorhandensein: Steuernummer (optional)
Weitere branchenspezifische Angaben
Für reglementierte Berufe oder genehmigungspflichtige Tätigkeiten kommen weitere Angaben hinzu:
- Name der zuständigen Aufsichtsbehörde
- Kontaktdaten der Aufsichtsbehörde
- Angaben zur Berufskammer
- Berufsrechtliche Regelungen
- Berufsbezeichnung und Staat der Verleihung
Tipp: Verwende einen Impressum-Generator, um sicherzustellen, dass alle für deine spezifische Situation relevanten Pflichtangaben enthalten sind. So minimierst du das Risiko einer Abmahnung wegen eines unvollständigen Impressums.
[fs-toc-h2]3. AGB rechtssicher formulieren
Gut strukturierte AGB sollten folgende Bereiche abdecken:
Vertragsschluss
- Wie kommt der Vertrag zustande?
- Wann wird eine Bestellung verbindlich?
- Bestätigungsmails und deren rechtliche Bedeutung
Widerrufsrecht
- Belehrung über das 14-tägige Widerrufsrecht
- Widerrufsformular
- Ausnahmen vom Widerrufsrecht
Zahlungs- und Lieferbedingungen
- Verfügbare Zahlungsmethoden
- Lieferfristen und -gebiete
- Versandkosten
- Eigentumsvorbehalt
Haftung und Gewährleistung
- Umgang mit Mängeln
- Haftungsbeschränkungen (soweit zulässig)
- Garantiebedingungen
Viele selbsterstellte AGB enthalten typische Fehler, die du unbedingt vermeiden solltest:
- Übermäßige Haftungsausschlüsse
- Unzulässige Einschränkungen des Widerrufsrechts
- Zu kurze Gewährleistungsfristen
- Versteckte Zusatzkosten
- Unzumutbare Benachteiligung des Kunden
- Intransparente oder mehrdeutige Formulierungen
Das deutsche AGB-Recht ist verbraucherfreundlich ausgestaltet. Viele Klauseln, die Verbraucher unangemessen benachteiligen, sind unwirksam. Besondere Vorsicht ist geboten bei:
- Pauschalem Ausschluss gesetzlicher Gewährleistungsrechte
- Überhöhten Mahngebühren
- Unzulässigen Preisanpassungsklauseln
- Unbestimmten Änderungsvorbehalten
- Ausschluss des Zurückbehaltungsrechts
Vorgefertigte AGB-Vorlagen aus dem Internet sind selten ohne Anpassung verwendbar. Sie müssen auf deine spezifische Geschäftstätigkeit, dein Geschäftsmodell und dein Angebot zugeschnitten werden. Kopiere niemals einfach AGB-Texte von anderen Websites – dies kann rechtliche Konsequenzen haben und führt häufig zu widersprüchlichen oder unpassenden Regelungen.
Praxis-Tipp: Lasse deine AGB regelmäßig überprüfen, besonders nach Änderungen deines Geschäftsmodells oder nach relevanten Gesetzesänderungen. Rechtssichere AGB schützen dich vor kostspieligen Abmahnungen.
[fs-toc-h2]4. Tools und Generatoren: So kommst du schnell zu rechtssicheren Texten
Es gibt verschiedene Impressum-Generatoren und AGB-Erstellungstools, die dir die Arbeit erleichtern können:
eRecht24 Impressum-Generator
- Grundfunktionen kostenlos nutzbar
- Rechtssichere Impressumsvorlage für verschiedene Geschäftsformen
- Zusätzliche Premium-Features wie AGB-Erstellung gegen Gebühr
IT-Recht Kanzlei
- Professionelle Rechtstexte von spezialisierten Anwälten
- Regelmäßige Aktualisierung bei Gesetzesänderungen
- Kostenpflichtig, aber mit hoher Rechtssicherheit
Händlerbund
- Umfassende Rechtstexte für Online-Händler
- Abmahnschutz inklusive
- Verschiedene Pakete je nach Bedarf
Trusted Shops
- Rechtstexte mit Gütesiegel-Option
- Regelmäßige Updates
- Fokus auf E-Commerce
Diese Tools bieten verschiedene Vorteile:
- Schnelle und kostengünstige Erstellung
- Berücksichtigung aller rechtlichen Pflichtangaben
- Häufige Aktualisierung an aktuelle Rechtsprechung
Sie haben jedoch auch Grenzen:
- Keine Berücksichtigung individueller Besonderheiten
- Manchmal zu generische Formulierungen
- Keine Beratung zu spezifischen Rechtsfragen
- Keine Gewähr für absolute Rechtssicherheit
Eine anwaltliche Prüfung deiner Rechtstexte ist besonders in folgenden Fällen empfehlenswert:
- Bei speziellen Geschäftsmodellen oder Nischenangeboten
- Im E-Commerce mit hohem Umsatzvolumen
- Bei internationaler Ausrichtung des Angebots
- Bei reglementierten Tätigkeiten oder Berufen
- Nach Abmahnungen oder rechtlichen Auseinandersetzungen
Tipp: Kombiniere die Nutzung eines Generators mit einer abschließenden Überprüfung durch einen Rechtsexperten, um maximale Rechtssicherheit zu gewährleisten.
[fs-toc-h2]5. Abmahnungen vermeiden – das sind die häufigsten Fehler
Ein fehlendes Impressum oder veraltete Angaben sind häufige Gründe für Abmahnungen. Stelle sicher, dass dein Impressum stets aktuell ist und alle erforderlichen Angaben enthält. Besonders nach Umzügen, Firmenumbenennungen oder Änderungen der Rechtsform musst du die Angaben umgehend aktualisieren.
Das Impressum muss "leicht erkennbar, unmittelbar erreichbar und ständig verfügbar" sein. Ein Link zum Impressum sollte daher auf jeder Seite deiner Website zu finden sein, typischerweise in der Fußzeile oder im Hauptmenü. Versteckte Impressumslinks, etwa nur in den AGB oder an schwer auffindbaren Stellen, erfüllen die gesetzlichen Anforderungen nicht.
Deine AGB müssen in sich schlüssig und widerspruchsfrei sein. Widersprüchliche Regelungen oder unvollständige AGB können nicht nur zu Abmahnungen führen, sondern auch im Streitfall dazu führen, dass deine AGB insgesamt unwirksam sind.
Die Verwendung nicht angepasster Standardvorlagen kann gefährlich sein. Achte darauf, dass die Texte zu deinem Geschäftsmodell passen und keine widersprüchlichen oder unpassenden Regelungen enthalten.
- Ist das Impressum von jeder Seite aus mit einem Klick erreichbar?
- Sind alle Pflichtangaben vorhanden und aktuell?
- Stimmen die Kontaktdaten im Impressum mit den tatsächlichen überein?
- Sind die AGB auf dein Geschäftsmodell zugeschnitten?
- Hast du alle unzulässigen Klauseln entfernt?
- Sind Widerrufsbelehrung und Datenschutzerklärung aktuell?
- Hast du alle Rechtstexte regelmäßig auf Aktualität geprüft?
Tipp: Führe mindestens halbjährlich einen rechtlichen Check deiner Website durch. So kannst du rechtliche Risiken frühzeitig erkennen und beheben, bevor es zu Abmahnungen kommt.
[fs-toc-h2]6. Sonderfälle und wichtige Hinweise
Impressum auf Social Media
Auch auf sozialen Medien wie Facebook, Instagram oder YouTube gilt die Impressumspflicht, wenn du die Profile geschäftsmäßig betreibst. Die meisten Plattformen bieten spezielle Felder oder Bereiche für Impressumsangaben an. Alternativ kannst du einen Link zur Impressumsseite deiner eigenen Website setzen.
Impressumspflicht bei ausländischen Websites mit Zielgruppe Deutschland
Auch ausländische Anbieter, die sich mit ihrem Angebot an deutsche Kunden richten, müssen ein Impressum nach deutschem Recht bereithalten. Entscheidend ist dabei nicht der Sitz des Unternehmens, sondern die Zielrichtung des Angebots (erkennbar z.B. durch deutsche Sprache, .de-Domain, Preise in Euro).
DSGVO und das Zusammenspiel mit Impressum & Datenschutz
Impressum und Datenschutzerklärung sind zwei separate Rechtspflichten, die jedoch eng miteinander verbunden sind. Die Datenschutzerklärung informiert über die Verarbeitung personenbezogener Daten auf der Website, während das Impressum deine Identität als Anbieter offenlegt. Beide Dokumente müssen leicht zugänglich sein und den gesetzlichen Anforderungen entsprechen.
Tipp: Erstelle ein Paket aus allen notwendigen Rechtstexten (Impressum, Datenschutzerklärung, AGB, Widerrufsbelehrung), um eine umfassende rechtliche Absicherung zu gewährleisten.
[fs-toc-h2]7. Häufig gestellte Fragen zu Impressum und AGB
Ist ein Impressum für meine Website Pflicht?
Ja, ein rechtssicheres Impressum ist für alle geschäftsmäßig betriebenen Websites in Deutschland Pflicht. Die Impressumspflicht gilt für alle Diensteanbieter, die geschäftsmäßige Telemedien anbieten. Darunter fallen nicht nur klassische Unternehmen und Online-Shops, sondern auch Freelancer, Blogger mit Werbeeinnahmen und Privatpersonen mit geschäftlicher Absicht. Bei Verstoß gegen die Impressumspflicht drohen Abmahnungen mit erheblichen Kosten.
Kann ich ein Impressum kostenlos erstellen?
Ja, du kannst ein Impressum kostenlos erstellen. Es gibt verschiedene Generator-Tools im Internet, die eine kostenlose Basisversion anbieten. Beachte jedoch, dass diese kostenlosen Tools oft nur Grundfunktionen bieten. Für komplexere Geschäftsmodelle oder besondere rechtliche Anforderungen kann eine kostenpflichtige Variante oder die Beratung durch einen Fachanwalt sinnvoll sein.
Benötige ich als Privatperson ein Impressum für meine Website?
Als Privatperson benötigst du grundsätzlich kein Impressum, solange deine Website rein privat ist und keine geschäftliche Absicht verfolgt. Sobald du jedoch Werbung schaltest, Affiliate-Links einbindest oder regelmäßig Produkte verkaufst, wird deine Website als geschäftsmäßig eingestuft und unterliegt der Impressumspflicht. Im Zweifelsfall ist es immer ratsam, ein Impressum einzurichten.
Was ist der Unterschied zwischen AGB und Impressum?
Das Impressum ist eine gesetzlich vorgeschriebene Anbieterkennzeichnung, die dich als Betreiber einer Website transparent macht und deine Kontaktdaten offenlegt. AGB hingegen sind Vertragsbestimmungen, die das Rechtsverhältnis zwischen dir und deinen Kunden regeln. Während das Impressum für fast alle geschäftsmäßigen Websites verpflichtend ist, sind AGB in vielen Fällen optional – aber besonders im E-Commerce dringend zu empfehlen.
Welche Konsequenzen drohen bei fehlendem Impressum?
Bei fehlendem oder unvollständigem Impressum drohen Abmahnungen durch Wettbewerber oder spezialisierte Anwaltskanzleien. Die Kosten dafür können schnell mehrere hundert bis über tausend Euro betragen. Zusätzlich ist ein Verstoß gegen die Impressumspflicht eine Ordnungswidrigkeit, die mit einem Bußgeld von bis zu 50.000 Euro geahndet werden kann. Dieses Risiko steht in keinem Verhältnis zum geringen Aufwand, den die Erstellung eines rechtssicheren Impressums erfordert.
[fs-toc-h2]Fazit: Rechtssicher online – besser von Anfang an
Ein rechtssicheres Impressum und passende AGB sollten von Anfang an Bestandteil deiner Website sein. Die Erstellung ist mit den richtigen Tools und Informationen kein Hexenwerk und schützt vor kostspieligen Abmahnungen. Während das Impressum für nahezu alle geschäftsmäßigen Websites verpflichtend ist, sind AGB besonders im E-Commerce und bei Dienstleistungsangeboten dringend zu empfehlen.
Die wichtigsten Punkte zusammengefasst:
- Das Impressum ist für alle geschäftsmäßigen Websites Pflicht nach § 5 TMG
- AGB sind zwar rechtlich meist optional, bieten aber wichtige Absicherung
- Nutze einen Generator und professionelle Vorlagen als Ausgangspunkt
- Passe alle Rechtstexte an dein spezifisches Geschäftsmodell an
- Überprüfe deine Rechtstexte regelmäßig auf Aktualität
- Bei komplexen Geschäftsmodellen oder hohem Risiko: Ziehe einen Fachanwalt hinzu
Investiere lieber zu Beginn etwas Zeit und gegebenenfalls Geld in rechtssichere Texte, als später mit teuren Abmahnungen konfrontiert zu werden. Mit den richtigen Tools, regelmäßigen Updates und im Zweifel professioneller Unterstützung steht deinem rechtssicheren Webauftritt nichts im Wege.
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